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Allein
zu
Hause
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Als ich drei war, wachte ich um Mitternacht schweißgebadet in
meinem Bett auf. Draußen auf unserem Balkon - er ist vor meinem
Zimmerfenster - sah ich ein Gespenst. Oh, war mir da kalt und ich
gruselte mich ein bisschen. Ich rannte die Treppe hoch zum Schlafzimmer
meiner Eltern. Es lief gerade eine Gruselmelodie. Mist, Mami und Papa
waren heute auf einem Konzert. Ich glaube, es hieß "Fantom auf
dem Opa" oder so ähnlich. Jetzt bekam ich es mit der Angst zu tun.
Ich rannte zurück in mein Zimmer. "Da, da ist was unter der
Bettdecke!", flüsterte ich zu mir selbst. Nachdem ich das gesehen
hatte, wurde es mir zu viel. Ich fing an zu weinen. Ich schaute noch
einmal zum Bett, das Ding war immer noch da. "Warte mal!", dachte ich,
"das Teil hat bestimmt mein Kuscheltier gefressen!" Ich holte einen
Besen, ging näher ans Bett und schlug auf das Dings ein.
Plötzlich fiel es vom Bett. Es war mein Kuscheltier. Ich schloss
es in die Arme und setzte mich an die Wand, das Fenster und die
Tür im Blickfeld. So muss ich eingeschlafen sein. Am nächsten
Morgen wurde ich vom Lärm in der Küche wach. Als ich meinen
Eltern von dem Erlebnis erzählt hatte, sagte Mami, dass sie ein
weißes Hemd auf dem Balkon aufgehängt hatte, das bei Wind
vielleicht so aussieht, als ob es ein Gespenst wäre. Und Vati
sagte, dass er vergessen hatte, den Radio auszuschalten und dass
gestern im Radio nur so Grusellieder gelaufen sind. Das konnte ich
nicht wissen, denn ich hatte an dem Tag zuvor kein Radio gehört.
Wenn man eben allein zu Hause ist, hat man meistens Angst. Wie gesagt:
MEISTENS.