Luftballon
Kooperation Kindergarten - Grundschule




1.    Gesetzliche Grundlagen
1996 startete das Projekt „Schulanfang auf neuen Wegen", in dessen Rahmen neue Wege der Kooperation erprobt und intensiviert wurden. Die neue Verwaltungsvorschrift soll der Kooperation einen neuen Schub geben, wobei Baden-Württemberg bereits seit 30 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet der Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen Kindergarten und Grundschule hat.


2.    Sinn und Zweck der Kooperation
Die Kooperation soll in erster Linie helfen, den Übergang zwischen beiden Institutionen für die Kinder möglichst sanft zu gestalten.  Mit dem Eintritt in den Schulalltag findet ein kompletter Wandel im Leben eines Kindes statt. Auch wenn die Freude bei den meisten Kindern groß ist, mischen sich doch oft auch negative Gefühle bei. Fragen werden aufgeworfen: „Wie wird das sein, in dieser fremden Umgebung? Finde ich Freunde, ist mein Lehrer/ meine Lehrerin nett?
Muss ich da den ganzen Tag sitzen oder darf ich auch singen, spielen und toben?“
Den Kindern die unguten Gefühle ein Stück weit zu nehmen und sie mit der „neuen“ Umgebung vertraut zu machen, das ist die Aufgabe der Kooperation. Als Kooperationslehrerin sehe ich mich allerdings auch in enger Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen, der Kindergartenleitung und als Ansprechpartnerin für die  Eltern der zukünftigen Erstklässler.
Denn auch für Eltern bricht eine neue Zeit an. Fragen werden an die Oberfläche befördert, welche beantwortet werden wollen. Zu den oben bereits genannten Fragen der Kinder (welche sich oft mit denen der Eltern decken), kommt auch die Frage nach der Schulfähigkeit. „Ist mein Kind schulfähig?“
Besonders im Rahmen der Stichtagsflexibilisierung, bei welcher auch jüngere Kinder eingeschult werden können, wollen sich Eltern sicher sein, dass sie das Richtige für ihr Kind tun. Und es gibt zahlreiche Kriterien, die bei der möglichen Einschulung bedacht werden müssen. An dieser Stelle möchte ich auszugsweise einige benennen:

Faktoren der Schulfähigkeit:
(Auszug)

Kognitiver Bereich:
Wahrnehmung (akustisch, optisch, räumlich, Verarbeitung  und Speicherung)
Gedächtnis
Denkfähigkeit (Zusammenhänge herstellen z.B. zu bereits Bekanntem, gelernten Inhalten)
Sprachentwicklung (Ausdruck, Aussprache,  Wortschatz)
Umsetzen von Arbeitsanweisung, selbständiges Ausführen
von Arbeitsanweisungen.

Körperlicher Bereich:
Fein  -  und Grobmotorik
Allgemeiner Entwicklungsstand

Motivationaler Bereich:
Neugierdeverhalten
Arbeitsverhalten (Konzentration und Ausdauer, bei der Sache bleiben, Lust  -  Steuerung)
Selbständigkeit

Sozialer / emotionaler Bereich:
Kontaktfähigkeit
Kooperationsfähigkeit
Selbstbewusstsein (Angstreaktionen? Weinreaktion?)
Allg. Persönlichkeitsentwicklung

Situationsgebundene Merkmale:
Befindlichkeit aufgrund nachwirkender Krankheit,
Familienkonstellation
soziale und regionale Herkunft


3. Durchführung:
Unser Kooperationsplan sieht sowohl Besuche meinerseits in den Kindergärten vor, als auch Besuche der Kinder in der Schule. So haben wir die Möglichkeit, uns zu beschnuppern und kennen zu lernen. Die Kinder nehmen an einer richtigen Unterrichtsstunde zusammen mit Schulkindern teil und haben dort die Möglichkeit, sich einzubringen. Dies alles geschieht natürlich ohne Zwang. Viele Kinder möchten zunächst auch nur als „stiller Beobachter“ im Raum dabei sein.
Für den Austausch zwischen Schule und Kindergarten benötigen wir natürlich die Einverständniserklärung der Eltern. Doch ist der Austausch zwischen allen Beteiligten, auch den Eltern sehr wichtig und kann zu einem guten Gelingen des Schulstarts beitragen. Zu diesem Zweck stehen sowohl ich, die Kindergärten  als auch die Schulleitung im Rahmen der Kooperationsarbeit den Eltern als vertrauensvolle Gesprächspartner zu Verfügung.

S. Alonso
6.5.2012
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