1Luftballon2
Gottesdienst zum Schuljahresschluss
Jona - ein Prophet, der sich über die Güte Gottes ärgert

zurueck

Personen: Jona, Erzählerin, Mutter des Jona, Seemann1 und 2 + Kapitän, König, Königin, Diener

1. Szene
Erzähler
Heute stellen wir euch Jona vor. Sein Name heißt auf Deutsch „die Taube“. Er lebte in Israel. Von ihm gibt es ein ganzes Buch in der Bibel. Aber es ist ein dünnes Buch. Es hat nur zwei eng gedruckte Seiten, das sind 4 Kapitel. Aber gehen wir doch zuerst mal zu  Jona und zu seiner Mutter.
Jonas Mutter
(kommt durch den Mittelgang der Kirche)
Jona? Jona? Wo bist du denn?

Jona
Ich bin hier! (kommt mit einer Hirtentasche)
Jonas Mutter
Nanu, willst du weg? Wo willst du denn hin?
Jona
Ich soll nach Ninivé.
Jonas Mutter
Um Himmels willen, Jona, überall kannst du hingehen, aber nicht nach Ninivé. Dort darfst du auf keinen Fall hingehen! …. Wie kommst du überhaupt auf diesen Gedanken?
Jona
Es ist nicht meine Idee, Mutter. Gott hat mir gesagt: „Jona, mach dich auf den Weg und geh nach Ninivé in die große Stadt, und droh ihr das Strafgericht an. Denn die Kunde von ihrer Schlechtigkeit ist zu mir heraufgedrungen!“
Jonas Mutter
Na, das wird aber auch Zeit, dass Gott sieht, wie schlimm die Leute in Ninivé und in ganz Assyrien sind! Erinnerst du dich noch, Jona? Im Norden unseres Landes haben die Soldaten der Assyrer die Felder verwüstet. Sie haben Häuser angesteckt, sie haben Menschen brutal umgebracht. Und die noch am Leben waren, haben sie verschleppt nach Assyrien und überall hin! Nichts mehr haben wir von unseren Verwandten in Nordisrael gehört. So sind die Assyrer! Und du willst wirklich dorthin? Gar noch in die Hauptstadt, nach Ninivé? Überleg dir das gut, Jona!
Jona
Das tu ich, Mutter. Das überleg ich mir noch gut!
Jonas Mutter
geht weg
Jona
(zu den MitschülerInnen gewandt)
Wisst ihr was? Ich will gar nicht nach Ninivé! Ninivé liegt im Osten. Ich hau einfach ab. Ich geh in die andere Richtung, nach Westen. Am besten, ich nehm ein Schiff. Vielleicht finde ich im Hafen eins, das nach Tarschisch fährt. Dann bin ich weit weg von Gott! Genau das mach ich!

Lied: Jonalied Strophe 1-3
2. Szene
Jona
trifft 2 Seeleute
Wohin fahrt ihr?
Seemann 1
Nach Tarsis, in Spanien.
Jona:
Wann fahrt ihr? Könnt ihr mich mitnehmen?
Seemann 2
Ja. Hast du Fahrgeld?
Jona
Ja. (Jona zahlt)
Erzähler
Als die Seeleute mit Jona auf dem Meer waren, ließ Gott einen großen Seesturm kommen. Das Schiff drohte auseinander zu brechen. Die Seeleute bekamen Angst und jeder schrie zu seinem Gott um Hilfe. Sie warfen die Ladung aus dem Schiff, damit das Schiff leichter wurde. Jona jedoch hatte sich hingelegt im untersten Raum des Schiffes. Da ging der Kapitän zu ihm.
Kapitän
Wie kannst du schlafen? Steh auf, ruf deinen Gott an; vielleicht denkt dieser Gott an uns, so dass wir nicht untergehen!
Seemann 2
Kommt, wir wollen das Los werfen, um zu erfahren, wer an diesem unserem Unheil schuld ist. 
Seemann 1
Schau dir das an! Jona, unser Passagier ist schuld an diesem Sturm. Dann wollen wir doch mal sehen, was das für einer ist.  (gehen zu Jona)
Seemann 2
Sag uns, was hast du für einen Beruf und woher kommst du, aus welchem Land und aus welchem Volk?
Jona
Ich bin ein Hebräer. Ich bete Jahwe an, den Gott des Himmels, der das Meer und das Festland gemacht hat.
Seemann 1
Und wieso willst du nach Spanien?
Jona
Na ja, ich bin auf der Flucht.
Kapitän
Vor wem haust du denn ab?
Jona
Vor meinem Gott Jahwe. Ich sollte nach Ninivé, zu den Assyrern. Und ich sollte denen das Strafgericht androhen. Aber ich will nicht nach Ninivé. Ich will nicht zu den Assyrern!
Seemann 2
Wir haben gelost. Und die Würfel haben uns gesagt, dass du Schuld bist daran, dass wir jetzt in einem so furchtbaren Sturm sind. Was sollen wir denn mit dir machen, damit sich das Meer wieder beruhigt. Wir wollen hier wieder lebendig rauskommen.
Jona
Nehmt mich und werft mich ins Meer, damit das Meer sich beruhigt und euch verschont. Denn ich weiß, dass dieser gewaltige Sturm durch meine Schuld über euch gekommen ist.
Kapitän
(zu den Seeleuten) Werft ihn ins Meer!
Erzähler
Die Männer aber ruderten mit aller Kraft, um wieder an Land zu kommen; doch sie richteten nichts aus, denn das Meer stürmte immer heftiger gegen sie an. Da riefen sie zu Jahwe: Ach Gott Jahwe, lass uns nicht untergehen wegen dieses Mannes. Rechne es uns nicht als Schuld an, wenn wir diesen Mann ins Meer werfen. Und tatsächlich, die Seeleute warfen den Jona ins tobende Meer. Und sofort hörte das Meer auf zu toben.
Da gerieten die Seeleute und der Kapitän in große Furcht vor dem Gott, der den Sturm machen konnte und der den Sturm wieder aufhören ließ. Sie brachten diesem Gott Jahwe ein Opfer dar und sie machten ihm viele Versprechungen.
Lied: Jonalied Str. 4-5
3. Szene 
Erzähler
Gott Jahwe schickte einen großen Fisch. Er verschlang den Jona. Drei Tage und drei Nächte lebte Jona im Bauch des Fisches. Und er betete zu Jahwe, seinem Gott und bat ihn, gerettet zu werden.
Tanz

 
Und Gott befahl dem Fisch, den Jona wieder auszuspucken.
Jona
Da bin ich wieder. Die Seeleute haben mich ins Meer geworfen. Ich war sicher, dass ich sterben würde. Aber da kam ein großer Fisch. Der hat mich verschlungen. Drei Tage und drei Nächte war ich im Bauch des Fisches. Da habe ich gebetet und zu meinem Gott um Hilfe gerufen. Und jetzt bin ich hier am Ufer des Meeres. Der Fisch hat mich wieder ausgespuckt. Und Gott hat noch mal zu mir gesagt, ich soll nach Ninivé gehen. Das werde ich jetzt auch tun. 
Erzähler
Ninivé ist eine große Stadt. Da braucht man drei Tage, um von einem Ende zum anderen zu laufen. Da kommt Jona. Er ist eine Tagesstrecke weit in die Stadt hinein gelaufen.
4. Szene
Jona
Jona geht durch den Mittelgang der Kirche und ruft:
„Noch vierzig Tage, und Ninivé ist zerstört!“ „Noch vierzig Tage, und Ninivé ist zerstört!“ „Noch vierzig Tage, und Ninivé ist zerstört!“

König
Frau Königin! Hast du gehört, was der Bote Gottes sagte? Noch 40 Tage und unsere Stadt ist zerstört?
Königin
Das glaub’ ich nicht!
König
Was ist aber, wenn der Prophet Jona Recht hat? Dann wird unsere schöne Stadt zerstört! Ich jedenfalls will dem Jona glauben. Ich ziehe meinen Königsmantel aus und ziehe das Bußkleid an und streue mir Asche auf den Kopf. Dann weiß jeder, dass ich meine Schuld bereue!
Königin
Ich soll mein schönes Königinnen-Kleid ausziehen? Ich will das nicht. Ich will mein schönes Kleid anbehalten!
König
Diener, bring mit das Bußgewand und bring mir Asche!
Königin
König, bist du denn sicher, dass Gott unsere Stadt Ninive zerstört? (König nickt). Du glaubst also wirklich, dass der Prophet Recht hat? (König nickt wieder). Dann will auch ich Buße tun und mein Bußgewand anlegen! Diener, bring mir das Bußkleid und vergiss die Asche nicht!
(Diener kommt wortlos, reicht der Königin das Bußgewand und die Asche).
5. Szene
Erzähler
Der König tat, was er versprochen hatte. Er gab den Befehl, dass alle Leute in Ninivé, sogar die Tiere, Bußkleider anziehen sollen. Sie sollen sich von ihren bösen Taten abwenden und von dem Unrecht, das sie getan haben. Der König und mit ihm die Assyrer aus Ninivé hofften, dass Gott sein angedrohtes Strafgericht leid tun würde, wenn sie ihre Untaten bereuen. Und tatsächlich, Gott tat es leid, was er den Leuten in Ninivé angedroht hatte. Er führte die Drohung nicht aus. Da freuten sich alle Leute in Ninivé. Nur einer freute sich nicht. Das war der Prophet Jona.
Jona
Gott, Jahwe, hör mir zu. Ich ärgere mich. Ich ärgere mich über dich. Du bist so gnädig und barmherzig und gutmütig. Du machst deine Drohungen nicht wahr. Da will ich lieber sterben. Ich will nicht mitansehen, wie du zu den Assyrern so freundlich bist und so gutmütig.
Erzähler










Jona
Jona verließ die Stadt Ninivé. Er ging aus der Stadt raus und setzte sich hin. Er wollte schauen, was jetzt mit der Stadt passiert.
Weil es so heiß war, ließ Gott einen Rizinusstrauch über Jona wachsen. Der gab ihm Schatten in der Sonnenhitze.
Am nächsten Tag, am Morgen, schickte Gott Würmer. Die fraßen die Wurzeln des Strauches. Der Strauch verwelkte.
Dann kam noch ein heißer Ostwind. Jona hatten keinen Schatten, er wurde vor Hitze fast ohnmächtig. Da wollte er lieber tot sein.
Aber Gott fragte ihn: „Ist es in Ordnung, wenn du wegen eines verdorrten Rizinusstrauches zornig bist?

„Ja, das ist recht, dass ich zornig bin und mir den Tod wünsche!“

Aber Gott antwortete ihm: „Dir tut es um diesen Rizinus-Strauch leid. Und auf mich bist du böse, weil es mir leid tut um die große Stadt Ninivé? In dieser Stadt leben mehr als 120 000 (hundertzwanzigtausend) Menschen, die nicht mal links und rechts unterscheiden können – und dazu noch Tiere!“
Jonalied Str.6
© Erika Kerstner, 2009

Dieser Entwurf darf gerne verwendet, geändert, verbessert werden

Kurze Einführung
H., N., A., A. und J. haben für euch ein Anspiel vorbereitet. Es geht um einen Propheten, der gar keiner sein will. Gott gibt diesem Boten einen Auftrag – und der will ihn nicht erfüllen.
Er hat nämlich Angst. Er hat Angst vor den Soldaten aus Assyrien. Und Gott schickt ihn ausgerechnet dorthin. In die Hauptstadt von Assur/Assyrien, nach Ninive. In Israel gab es ein Sprichwort: Was ist schlimmer als ein Assyrer? Die Antwort lautete: 2 Assyrer. Die Assyrer waren nämlich die Feinde Israels. Die hatten gut bewaffnete Soldaten. Die Soldaten mordeten, sie verschleppten Menschen, die gingen wirklich über Leichen. Kein Wunder, dass Jona, der Bote Gottes, Angst vor ihnen hatte.
Vielleicht kommt es euch seltsam vor, wenn die Seeleute, die im Spiel auftreten, würfeln. Sie wollen damit rausfinden, wer an dem schweren Sturm die Schuld trägt. Und deswegen würfeln sie. Die Menschen dachten früher, mit einem Würfel könne man die Wahrheit rausfinden.
In unserer Prophetengeschichte werden auch die Leute von Ninive vorkommen, allen voran der König und die Königin. Die beiden werden etwas ganz Ungewöhnliches tun. Die werden ihre schönen Königskleider ablegen und ein Sackkleid anziehen. Und dann werden sie sich Asche auf ihren Kopf streuen. Uns kommt das ziemlich fremd vor. Damals jedoch haben die Menschen ein Sackkleid angezogen und sich Asche auf ihren Kopf gestreut, wenn ihnen ihr eigenes Verhalten furchtbar leid getan hat. Wenn sie gemerkt haben, dass sie etwas Böses getan haben und wenn sie das Böse wieder gut machen wollten.
Jetzt wollen wir sehen und hören, was es mit dem Propheten Jona auf sich hat. Und wir denken daran, dass wir in einem Gottesdienst sind. Da ist Gott mitten unter uns. Wir beten zu ihm, wir singen ihm Lieder, wir können vor ihm tanzen und wir können auch vor Gott spielen. Das tun jetzt H., N., A., A. und J.

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