Zwei Gewalttrainer - eine Frau und ein
Mann - stellten auf einem Elternabend den Eltern der SchülerInnen
das Gewaltpräventionsprojekt vor und besprachen mit den Eltern
deren Fragen, Hinweise und Bedenken. Danach konnten die Eltern nach
Hause gehen mit dem Gefühl, dass sie ihre Kinder zwei engagierten
und kompetenten GewalttrainerInnern anvertrauen.
Zu den SchülerInnen kamen die Trainer
vom 2. - 4. März 2010. Mit
geschlechtsspezifischen Schwerpunkten arbeiteten
sie
in
der
Jungen
-
bzw.
Mädchengruppe der Klasse. Die
SchülerInnen sollten ihren Körper kennen lernen, Zugang
zu ihrem Körperbild finden
und sich Gedanken darüber machen, was sie gut können. Denn
Kinder, die
sich ihrer Stärke bewusst sind, können selbstbewusster in
Konflikte
gehen, respektvoll miteinander umgehen und Grenzen setzen. Auch
Gefühle waren zu benennen, die mit Grenzen
und Grenzüberschreitungen verbunden sind. Jungen sind nicht selten
hilflos, wenn
sie über ihre Gefühle sprechen sollen. Sie gewinnen
Sprachkompetenzen, wenn sie Gefühle identifizieren und benennen
können. In einer der vielen Übungen
sollten die Kinder überlegen, wer mit ihnen was tun darf. Sie
mussten dazu ein Arbeitsblatt ausfüllen, das sie mit nach Hause
nahmen. So hatten auch die Eltern die Möglichkeit,
mit ihren Kindern ins Gespräch zu kommen. In Gesprächen und
Rollenspielen, in körperlichen Übungen und dem Nachdenken
über die eigenen Erfahrungen schauten die SchülerInnen, wo
ihnen auf ihren Schulwegen, in der Schule und an anderen Orten
Bedrohungen
begegnen. Sie lernten, auf die Eindeutigkeit ihrer Körpersprache
zu
achten. Gewalt in Form von Diskriminierung, Sexismus,
Schimpfwörtern oder Mobbing wurde thematisiert. Geklärt wurde
auch, dass das Anfertigen von Hausaufgaben und die Aufforderung, das
Zimmer aufzuräumen, nicht in die Kategorie Gewalt fallen.
Besprochen werden konnte, dass neben dem Einsatz der Stimme, der
Körpersprache und des Blickkontaktes die Flucht ein angemessenes
Verhalten sein kann. Natürlich war auch der Unterschied zwischen
gewollter und nicht-gewollter Sexualität Thema. Mit etwas
unterschiedlicher geschlechtsspezifischer Sichtweise wurde bei den
Jungen und Mädchen geklärt, wo sie Gefahr laufen, in
die Opferrolle zu geraten, wo aber auch die Gefahr der
TäterInnen-Rolle besteht.